Schon in meiner Schwangerschaft musste ich mir die Frage stellen: Kindergarten oder Tagesmutter? Wie lange bleibe ich zu Hause? Wie lange gebe ich mein Kind in fremde Hände? Bin ich eine Rabenmutter, wenn ich wieder arbeiten gehe?

All diese Fragen und noch viele mehr habe ich mir mit meinem Freund gestellt. Schnell wurde uns klar, finanziell geht es leider nicht anders – ich muss wieder arbeiten gehen und das ziemlich flott. Um genau zu sein konnte ich mir erlauben, 14 Monate daheim zu bleiben und die Zeit mit der Füchsin voll und ganz zu genießen.
Auch bei uns merkt man, wie rar die Plätze in der Krippe gesät sind. Schnell wurde uns vorgehalten, dass wir gern einen Platz bei einer Einrichtung, die zu unserem Wohnort gehört, anmelden können aber wenige Chancen haben diesen auch zu bekommen. Tolle Wurst und jetzt?
Glücklicherweise ist mein Freund gut vernetzt und wir haben in unserem Bekanntenkreis eine liebevolle Tagesmutter. Angefragt habe ich bei ihr auch relativ früh, ich war glaube ich im 5. Monat. Da hat sie mir bestätigt wir könnten die kleine Füchsin zu ihr bringen, aber ihre Plätze sind danach auch schon wieder voll.
Ich hätte sie, zumindest anfangs, lieber in einer Krippe gehabt. Einfach aus egoistischen Gründen: die Krippen haben bessere Öffnungszeiten und ich wäre flexibler. Im Nachhinein ist es aber gut so wie es jetzt ist. Mein Teilzeitjob ist genau richtig und hält die perfekte Waage zwischen Job und Füchsin.
Natürlich habe ich auch ab und zu das Gefühl, eine schlechte Mutter zu sein, weil ich sie in fremde Hände gebe. Obwohl das auch das falsche Wort ist. Fremd – es sind liebevolle Hände!
Für mich gibt es aber immer noch viele positive Faktoren die für die Krippe sprechen.
- Pädagogische Angebote
- kurze Schließzeiten
- einfacher Kontakte zu anderen Eltern knüpfen
- vergleichsweise günstigere Unterbringungen der Kinder
- großes Raum- und Spielangebot
- flexiblere Betreuungszeiten (unsere Tagesmutter arbeitet nur 4 Tage die Woche)
- schlechte Verfügbarkeit freier Plätze
- wenig Einfluss auf Konzepte und Essen
Ebenso bin ich von unserer Tagesmutter begeistert, da wir davon profitieren, dass:
- es eine kleine Gruppe ist
- sie eine persönliche Bezugsperson ist, die wir gut kennen
- das familiäre Umfeld überzeugt
- Terminschwierigkeiten im Krankheitsfall
- Teils sehr hohe Kosten
Ein wichtigen Punkt habe ich letztens gelernt:
Die Betreuung bei der Tagesmutter muss jedes Jahr verlängert werden!
Falls ihr noch Fragen zur Tagesmutter, den Ablauf, Kosten etc. habt, schreibt mir doch gern.
Jeder sollte für sich persönlich den richtigen Weg finden.
Kuss auf die Nuss, eure

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
Wir haben mit einer Tagesmutter überbrückt, als mein Mann plötzlich Arbeit fand, aber wir erst in 5 Monaten einen Betreuungsplatz im Kindergarten gehabt hätten. Uns hat es bei der Tagesmutter auch gut gefallen, denn wie du schreibst: es ist familiär, klein und ruhig. Das Kind hat eine feste Bezugsperson und als Eltern fühlt man sich auch besser einbezogen. In der Regel haben die Tagesmütter & -papas mehr Zeit für einen Austausch durch die familiäre Atmosphäre insgesamt.