Der 15. Dezember strich ins Land. ET. Entbindungstermin. Der errechnete Geburtstermin von unserem Baby Fuchs. Aber fangen wir doch noch ein bisschen früher an…
Ende November haben meine Mädels eine Babyparty für mich geschmissen. Es war super entspannt und ein wundervoller Nachmittag bzw. Abend. Wer Spiele für die Babyparty sucht, wird übrigens hier fündig: ab zum Beitrag. Jedenfalls fanden wir es alle witzig zu tippen, wann sich unser zweites Wunder auf den Weg machen würde. Zu diesem Zeitpunkt fand ich es auch noch witzig… konnte ja keiner ahnen… aber weiter im Text: Freitag. Meine Tochter sollte unbedingt an einem Freitag zur Welt kommen. Das habe ich so für mich festgelegt. Denn, ACHTUNG Funfact, alle meine Familienmitglieder haben während eines Jahres am selben Wochentag Geburtstag. Im Jahre 2021 offensichtlich ein Freitag. So haben auch die meisten meiner Freunde getippt. Alle, bis auf zwei, vor dem 15. Dezember. Zu gütig, dachte ich noch. Denn ich fühlte mich zu diesem Zeitpunkt schon wie ein Walross. Schlaf war Luxus und mit einem Bauchumfang von 105 cm lief es im Alltag auch nur noch schwerlich. Aber wem erzähle ich das hier, viele meiner Leserinnen kennen das sicher.
Also wieder zurück zum 15. Dezember. Ein Tag, an dem einfach nichts passierte. NICHTS. Außer gut gemeinter Ratschläge, über die ich nur lachen kann. Falls du auch „über der Zeit“ bist und meine Zeilen liest: das Baby kommt, wenn es kommt. Tipps wie: Treppen steigen, Sekt trinken, Tee oder Badewanne bringen einfach nichts. Bei mir zumindest. So war es bei der Füchsin auch. In dem drei teiligen Bericht kannst du mehr erfahren.

Die Tage strichen also ins Land. Das Walross wurde ungehalten und hat alle Tipps von A-Z einmal durch. Wirklich ALLE!
Die Weihnachtswoche stand bevor. Oh, der 21.12.21 ist doch ein super Datum – also noch mehr Treppen und noch mehr Tee. Es tat sich, du ahnst es bestimmt schon, wieder nichts. So kam der 23.12.21 und der letzte CTG-Kontrolltermin bei meiner Frauenärztin stand an. Ich war ja schon Stammkundin. Jedenfalls hieß es: ab morgen müssen sie ins Krankenhaus, wir haben Urlaub. Ja, es sei ihnen gegönnt. Kind geht es gut. Mama körperlich auch, keine Geburtsanzeichen.
Also im Krankenhaus angerufen, durfte ich doch glatt am Heiligen Abend, oder eher Morgen, ins Krankenhaus. Wieder CTG und Fruchtwasserkontrolle. Wunder, oh Wunder, es passierte nichts. Alles ruhig und ausgesprochen gut… Musste mich ab da an jeden Tag selbst entlassen, gegen ärztlichen Rat. Aber, ich betone nochmals: es ging uns beiden gut und eine Einleitung wollte ich partout vermeiden. Man lese den Bericht der Füchsin. So wurde ich Stammkundin, darf man das eigentlich so schreiben?!, im Krankenhaus. Innerlich habe ich immer wieder gebetet, dass dieses Kind sich jetzt bitte Zeit lassen soll. Anders, als vor den Feiertagen. Wer möchte schon Weihnachten in einer Klinik verbringen? Sein großes Kind allein lassen? Wer möchte Weihnachten Geburtstag haben? Die Antworten sind eindeutig: niemand. Sorry an alle, die an den Feiertag ihren Ehrentag feiern. Ihr stimmt mir doch sicherlich zu.
So wackelte ich am 25. und 26. Dezember zur Kontrolle. Alles sah gut aus, keinerlei Geburtsanzeichen. Wir waren am 26.12 noch im Kino mit der Füchsin. Haben Lauras Stern gesehen, falls es jemanden interessiert. Ist süß gemacht, kann man sich mal anschauen. Das halbe Kilo Popcorn schadet jetzt auch nichts mehr. Danach sind wir noch eine Runde zur Schwiegermutter. Interessant, oder? Naja, zuhause angekommen, wurde das Kind ins Bett gelegt und die Eltern haben die Ruhe auf der Couch genossen. Aber irgendwas war anders… ich hatte in meiner Einlage (ja, Schwangere nutzen diese auch schon) etwas Blut. Nichts Besorgniserregendes und auch nicht viel. Gefühlt schwappte aber immer wieder etwas Flüssigkeit aus mir heraus. Fruchtwasser? Ich denke schon.
Wir sind so gegen halb 10 ins Bett gegangen. Irgendwie sind ein paar Krämpfe dazu gekommen. Kannte ich so nicht. Bei der Füchsin hatte ich so etwas nie. Sind das etwa Wehen? Bestimmt nur Fehlalarm… Es ist ja nicht Freitag (kleiner Scherz).
Oh da kommt schon wieder eine – eine Wehe? Herr Fuchs schaut auf die Uhr: „ja, das waren jetzt 10 Minuten zwischen deinem ersten und zweiten – das tut aber eh -.“ Ob da etwas Panik in seinem Gesicht war?
So gegen 22 Uhr bin ich aufgestanden. „Ich denke, wir sollten so langsam packen.“ Mussten ja die Füchsin noch zur Schwiegermama bringen. Paar Sachen in die Kliniktasche und ab ging es. Noch so ein Funfact am Rande: nachdem wir die Füchsin abgegeben haben, es war so halb 11 – 11 war sie hell wach und hat ihre Oma bis 2 Uhr nachts auf trapp gehalten.
Was haben wir natürlich Wichtiges vergessen: Kopfhörer. Also nochmal nach Hause. Die Wehen kommen regelmäßig, denke ich. Schau jetzt nicht so auf die Uhr muss ich sagen… Wer die Altstadt in Hochheim kennt, weiß wie unangenehm die Autofahrt sein kann. Jeder Hubbel… naja egal. Im Krankenhaus angekommen werde ich schon erwartet. Hebamme Jessica hat Dienst. Sie ist tiefenentspannt. Mag ich. Im Kreißsaal ist nichts los. Mag ich auch. Komme aber erstmal ans CTG. Es ist 23:40 Uhr. Herr Fuchs parkt den Wagen um.

Plopp. Ja, das Gefühl kenne ich noch. Das ist die Fruchtblase, die sich so eben verabschiedet hat. Die Hebamme hilft mir aus den Sachen – Netzschlüpfer willkommen. Bei der Untersuchung ist der Muttermund auch schon bei 3-4 cm. Super, denn Herr Fuchs darf kommen und wir ziehen um in den Kreißsaal. Jede Klinik hat da ihre eigenen Regel. Du musst bedenken – Corona macht uns das Leben nicht leichter.
Jessica ist super nett und fragt, was ich während der Geburt gebrauchen kann. Als ob ich das wüsste. Die Letzte war ja eher schlecht als recht… Aber so einen Hüpfball, den nehme ich. Während ich zwischen atmen, hüpfen, trinken und Musik hören den Boden voll tropfe, wird es immer heftiger. Ach, das sind also Wehen. Hell Yes…
Und es wird schon heftiger. Ich sag mal so, dass hier so wenig los war, war auch gut. Ich war sehr, sehr laut und habe Schimpförter benutzt. Viele. Obwohl Herr Fuchs meinte, er hätte mir mehr zugetraut. Na danke
Die Hebamme möchte ein CTG, passt mir nicht so gut, aber was solls. Ich darf in meiner Position bleiben. Irgendwas passt ihr aber nicht. Die Herztöne sacken ab… Die Ärztin kommt. Kannte ich übrigens noch vom 25. Dezember. Also die Ärztin, kannte ich… Doch ganz nett, wenn man Stammgast ist. Jedenfalls muss ich pressen. Oh ja, das muss ich. Doch anscheinend sollte das noch nicht so sein. Es wird etwas hektisch um mich herum. Ist mir aber sowas von egal. Dieses Monster soll raus… sagt mein Körper. Sorry Baby, ich liebe dich, aber in diesem Moment…
Während die Hebamme mir Anweisungen gibt wie ich zu atmen habe, muss beim Baby der Sauerstoffgehalt gemessen werden. Aber sie will da raus. Das merken auch alle Anwesenden. Also geht es in die heiße Phase. Da möchte ich jetzt nicht so ins Detail gehen, aber um 2:45 Uhr wurde unser Baby Fuchs geboren. Gesund. Wunderschön. Unter Schmerzen aus der Hölle. Ich sag dir, so eine PDA wirkt Wunder…
Zweifache Eltern. Irre. Wir durften Weihnachten feiern und am 27.12.21 wurden wir nochmal Eltern… Sie hat es aber auch spannend gemacht.

Mein Fazit:
- Zwei gesunde Kinder sind ein Segen und völlig ausreichend.
- Eine PDA ist nicht so übel.
- Der errechnete Entbindungstermin ist nur ein Richtwert – hör auf deinen Körper.

Du möchtest deine Erfahrungen ebenfalls teilen? Dann melde dich doch gern bei mir per Mail: Fuchsliebende@gmx.de
Ich hoffe, dir hat mein Bericht gefallen und nicht zu sehr verschreckt. Ich bin jedenfalls überglücklich und schwebe noch auf einer Wolke zwischen: “Irre, ich habe zwei Kinder” und “Oh mein Gott, ich bin so müde, wie konnte ich das vergessen”.